Pressemitteilungen vom 02.02.2023

JEDER JUNGE MENSCH ZÄHLT – JEDE HAND WIRD GEBRAUCHT!

Diakonie Sachsen: Förderpolitik der Sächsischen Aufbaubank gehört auf den Prüfstand der Politik

„Will es sich das Land Sachsen wirklich leisten, benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene wieder verstärkt in die Perspektivlosigkeit zu schicken? Wird nicht jeder junge Mensch dringend gebraucht und sollte daher die Möglichkeit haben, an Arbeit und Ausbildung herangeführt zu werden? Hier jetzt kurzfristig sparen zu wollen, heißt individuelle Zukunft zu verspielen und der Gesellschaft langfristige Kosten aufzubürden!“

Dietrich Bauer, Chef der Diakonie Sachsen, ist überzeugt, dass das von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) verordnete Aus für die Jugendwerkstatt der Kirchlichen Erwerbsloseninitiative Zschopau, kurz KEZ, die seit 2010 erfolgreich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeitet, zurückgenommen werden sollte.

„Die Probleme der jungen Menschen liegen häufig in den fehlenden schulischen Leistungen, die teilweise zu Schulabbruch führen und damit den bekannten Teufelskreis aus fehlendem Zugang zu Ausbildung und somit Arbeitslosigkeit bedingen. Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Maßnahmen im schulischen Bereich haben diese Probleme noch verstärkt und die Nachfrage nach Hilfsangeboten weiter erhöht. Die KEZ hat Wartelisten und soll dennoch schließen. Das ist nicht nachzuvollziehen und zeigt nur, dass diese zukunftsträchtigen Einrichtungen aus der Projekt- in eine Regelfinanzierung überführt werden sollten“, so Bauer weiter. Nicht zuletzt aufgrund des großen Erfolgs bescheinigen alle mit dem Projekt verbundenen Behörden von Landkreis über Arbeitsagentur/Jobcenter der KEZ hohe Professionalität und weitere Notwendigkeit. 

Dennoch hat die SAB für den kommenden Projektzeitraum die Förderung abgelehnt. Das Widerspruchsverfahren gegen den

Ablehnungsbescheid läuft.  Eine endgültige Ablehnung würde bedeuten, dass der gesamte Bereich Arbeitsförderung der KEZ abgewickelt werden müsste.

„Mit verheerenden Folgen: die Jugendliche und Hilfesuchenden aus der Region Marienberg, Olbernhau, Zschopau würden jede Unterstützung verlieren. Unausgebildete Jugendliche und junge Erwachsene würden vermehrt nicht mehr in den Arbeitsprozess eingegliedert, sondern in die Arbeitslosigkeit entlassen. Wer übernimmt dafür die Verantwortung?“

Bauer ist daher überzeugt, dass die Förderpolitik der SAB auf den Prüfstand der Politik gehört.