Eingliederungshilfe

Hilfen für Menschen mit Behinderung

Menschen mit geistiger, körperlicher oder Mehrfachbehinderung haben Anspruch auf Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. In den Einrichtungen und Diensten der Diakonie Sachsen werden Kinder, Jugendliche und erwachsene Menschen mit Behinderungen beraten, unterstützt, begleitet, gebildet und betreut.
Sie erhalten fachlich kompetente und qualifizierte Unterstützung und Assistenz.


Beratung

Die Beratungsstellen bieten Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen bzw. Bezugspersonen vielfältige Unterstützungsleistungen. Dazu gehören die rechtliche und soziale Beratung, Begleitung zu Behörden und Ämtern und die Vermittlung zu weiterführenden Hilfen.
Die Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige bzw. Bezugspersonen können ohne größere Zugangshürden genutzt werden.
Die verschiedenen Gruppen- und Freizeitangebote ermöglichen Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft, das Teilhaben am gesellschaftlichen Leben und das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen.

Ambulante Dienste

Ambulante Dienste für Menschen mit Behinderungen sind:

  • Assistenzdienste
  • Individuelle Schwerstbehindertenbetreuung,
  • Mobilen sozialen Hilfsdienst,
  • Familienentlastenden Dienst oder
  • Fahrdienst

Sie zeichnen sich durch kontinuierliche Hilfsangebote in der Hilfe zur Pflege, der hauswirtschaftlichen Versorgung, der Befähigung zur Selbstständigkeit und der Entlastung der Angehörigen aus.

Persönliches Budget

Beim Persönlichen Budget werden die sozialen Leistungen für Menschen mit Behinderungen nicht mehr in Form von Sachleistungen zur Verfügung gestellt, sondern ein Geldbetrag ermittelt, mit dem sich der Leistungsberechtigte seine individuell für ihn nötigen Hilfen selbst organisieren und einkaufen kann.
Von 2009 bis 2011 führte die Diakonie Sachsen ein Modell-Projekt zur Einführung des Persönlichen Budget durch.
Die Beratungsstellen für Menschen mit Behinderung und die Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen stehen für eine Erstberatung zur Verfügung.

Kontakt

Christian Stoebe Referent Eingliederungshilfe/Psychiatrie
Obere Bergstr. 1
Radebeul 01445
0351 83 15 159

Frühförderung und Beratung

Interdisziplinäre Frühförderung beinhaltet ein komplexes System an pädagogisch-psychologischen sowie medizinisch-therapeutischen Hilfen. Dabei richten sich die Hilfen neben Kindern mit Behinderungen oder Kindern, die von Behinderung bedroht sind, auch an deren Eltern. Es besteht ein offenes Beratungsangebot für alle Eltern/Personensorgeberechtigten, die sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen.
Nach einer interdisziplinären Diagnostik wird ein individueller Förder- und Behandlungsplan entwickelt und mit den Eltern besprochen. Die anschließende Förderung und/oder Behandlung kann von der Geburt bis zur Einschulung erfolgen.
Alle Angebote setzen dabei an der Lebenswirklichkeit des Kindes an. Die Förderungen finden deshalb häufig in dem direkten Lebensumfeld statt und die Familienmitglieder können in den Förderprozess eingebunden werden.

Förderschulen

Die diakonischen Förderschulen sind vom Freistaat Sachsen genehmigte Ersatzschulen, in denen Kinder und Jugendliche mit den Förderschwerpunkten geistige Entwicklung oder sozial-emotionale Entwicklung unterrichtet werden.
In den Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung können die Kinder und Jugendlichen von der Unter- bis einschließlich der Werkstufe (Klassenstufe 1 bis 12) unterrichtet werden. Somit können Jugendliche hier auch ihre Berufsschulpflicht erfüllen. In der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung können die Schülerinnen und Schüler nach der 9. Klassenstufe den Hauptschulabschluss erlangen.
In vielen Schulen bestehen Kooperationen zu örtlichen allgemeinbildenden Schulen. In verschiedenen Projekten arbeiten die Schülerinnen und Schüler inklusiv zusammen.
In manchen Schulen bestehen auch vernetzende Angebote zu diakonischen Wohnstätten für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.

Kontakt

Dorothee Wiedmann Bereichsleiterin Kinder/Jugend/Teilhabe
Obere Bergstr. 1
Radebeul 01445
0351 83 15 139
Außerdem Ansprechpartnerin für Schulische Bildung und Inklusion

Berufliche Bildung, Arbeit und Beschäftigung

Werkstätten für Menschen mit Behinderungen
Menschen mit Behinderungen, die aufgrund der Art und Schwere der Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können, erhalten in einer Werkstatt Leistungen der beruflichen Diagnostik (Eingangsverfahren) sowie berufliche Bildung und Qualifizierung in unterschiedlichen Berufsfeldern. Sie arbeiten unter arbeitsmarktnahen Bedingungen mit individueller Unterstützung in Arbeitsfeldern der Werkstatt und auf Außenarbeitsplätzen in Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes. Damit erhalten Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, am Arbeitsleben teilzuhaben, ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu entwickeln bzw. wiederzugewinnen.

Förder- und Betreuungsbereich unter dem verlängerten Dach der WfbM
An eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung ist oft eine Förder- und Betreuungsgruppe für Menschen angegliedert, die aufgrund des komplexen Unterstützungsbedarfs nicht, nicht mehr oder noch nicht wieder in einer Werkstatt arbeiten können.

Inklusionsbetriebe
Inklusionsbetriebe bieten in vielen Branchen wie in Gastronomie, im Garten- und Landschaftsbau, in der Industrieproduktion oder im Facility Management Dienstleistungen an. Sie sind kleine und mittelständische Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes. Sie bieten sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse, zahlen den Mindestlohn und beschäftigen dauerhaft einen Anteil von 25 bis 50 % von Menschen mit Behinderungen i.S. des Schwerbehindertenrechts.

Zuverdienstangebote
Der Zuverdienst ist für Menschen mit Behinderung eine niedrigschwellige Beschäftigungsmöglichkeit. Dort beschäftigte Menschen beziehen ihren Lebensunterhalt primär aus anderen Quellen (häufig Transferleistungen wie Erwerbsunfähigkeitsrente oder Grundsicherung). Durch die niedrigschwellige Tätigkeit wird ein (meist geringer) „Zuverdienst“ zu diesen Leistungen ermöglicht. Zuverdienstangebote bieten angepasste Arbeitszeiten – auch unter drei Stunden täglich -, individuelle Arbeitsanforderungen, Rücksichtnahme auf Leistungsschwankungen und Krankheitsausfälle, (wenn möglich) keine zeitliche Beschränkung der Beschäftigungsdauer und keinen Druck.

Dieses Angebot wird durch das Berufsbildungswerk ergänzt.

Kontakt

Michaela Bartel Referentin Eingliederungshilfe
Obere Bergstr. 1
Radebeul 01445
0351 83 15 158

Wohnen für Kinder, JUgendliche und Erwachsene

Wohnstätten für erwachsene Menschen mit Behinderungen
Wohnstätten sind eine Form von gemeinschaftlichen Wohnen für erwachsene Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderungen mit hohen Unterstützungsbedarfen. Hier werden umfassende Hilfen im Wohnen, einschließlich der Unterkunft und Verpflegung (inkl. hauswirtschaftlicher Versorgung) sowie die bedarfsgerechte Unterstützung und Assistenz (Fachleistung) geleistet. Grundlage bilden u.a. Hilfe- und Förderplangespräche. Die Wohnstätten stehen allen unabhängig von ihrer Konfession offen. Die Bewohner*innen können je nach Bedarf und Ziel einer externen Tagesstruktur (z.B. WfbM) oder auch einer internen Tagesstruktur (Angebote durch die Einrichtung) nachgehen. Darüber hinaus können Bewohner/innen z.B. über den Heimbeirat mitbestimmen.

Außenwohngruppen für erwachsene Menschen mit Behinderung
Außenwohngruppen sind gemeinschaftliche Wohnangebote für Menschen, die selbständiger sind und nicht die umfassende Unterstützung und Assistenz, die in einer Wohnstätte erbracht werden, brauchen. Außenwohngruppen sind in der Regel ein kleinteiligeres und familiäreres Wohnangebot. Die Grundlage für eine bedarfsgerechte Leistungserbringung bilden Hilfe- und Förderplangespräche. Oft sind sie organisatorisch an eine Wohnstätte angebunden. Dabei können die Bewohner*innen einer Außenwohngruppe z.B. Freizeitangebote einer Wohnstätte nutzen.
Meist gehen die Bewohner*innen von Außenwohngruppen einer externen Tagesstruktur nach und besuchen z.B. eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Ein Ziel der Unterstützung in Außenwohngruppen ist die Vorbereitung auf das Wohnen in der eigenen Wohnung mit ambulanter Unterstützung (abW).

Wohnpflegeheime für erwachsene Menschen mit Behinderungen und Pflegebedarf
Pflegebedürftige Menschen mit Behinderungen erhalten in Wohnpflegeheimen neben den Pflegeleistungen auch Leistungen der Eingliederungshilfe zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft.

Wohnheime für Kinder und Jugendliche mit Behinderung
Der Zuverdienst ist für Menschen mit Behinderung eine niedrigschwellige Auch Kinder und Jugendliche mit Behinderungen können in den Wohnstätten der Diakonie ein Zuhause finden. Mit entsprechenden Betreuungs- und Unterstützungsleistungen werden sie beim Erwachsenwerden begleitet und auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben vorbereitet.

Ambulant betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen
Ambulant betreutes Wohnen ist eine unabhängige offene Wohnform für erwachsene Menschen mit Behinderung. Das bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen Unterstützung und Assistenz erhalten, um in der eigenen Wohnung leben zu können. Dazu wird gemeinsam der Hilfe- und Unterstützungsbedarf ermittelt und vereinbart. Sie finden die Anlaufstellen dafür bei entsprechenden Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen. Die Betreuung geschieht meist durch Hausbesuche in der eigenen Wohnung des Hilfesuchenden.

Kontakt

Christin Dörbeck Referentin Eingliederungshilfe
Obere Bergstr. 1
Radebeul 01445
0351 83 15 132