Pressemitteilungen vom 20.03.2023

FREIWILLIGENDIENSTE SIND EIN GESCHENK AN DIE GESELLSCHAFT UND AN SICH SELBST

Dringender Appell an sächsische Bundestagsabgeordnete: Höhe der Bundesfinanzierung darf nicht sinken  

„Ein Freiwilligendienst ist ein Geschenk an die Gesellschaft und an sich selbst. Der Dienst ist sinnstiftend, erweitert den eigenen Horizont und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Er hilft jungen Menschen dabei, Selbstwirksamkeit, Stabilität und berufliche Orientierung zu gewinnen. Freiwilligendienste sind aber auch eine Zeit der Bildung und leisten einen wertvollen Beitrag zur Demokratieförderung in Zeiten gesellschaftlicher Instabilität. Daher dürfen die Freiwilligendienste kein Luxus für finanziell Abgesicherte werden. Sie müssen im Gegenteil so ausgestattet sein, dass sie die Wertschätzung des gesellschaftlichen Nutzens widerspiegeln!“

Deshalb zeigt sich Dietrich Bauer, Chef der Diakonie Sachsen, überrascht und besorgt, dass jetzt im Eckwertepapier für den Bundeshaushalt 2024 insgesamt 30 Millionen Euro für Freiwilligendienste weniger zur Verfügung gestellt werden sollen. „Das bedeutet eine Absenkung von etwa zehn Prozent in Zeiten, in denen die Inflation weitere zehn Prozent an Kaufkraft kostet. Inflationsbedingt sind auch gleichbleibende Mittel schon eine immense Herausforderung – beispielsweise aufgrund deutlich steigender Kosten für Personal und Seminarhäuser. Und sie widersprechen deutlich der im Koalitionsvertrag vereinbarten Stärkung und dem bedarfsgerechten Ausbau der Freiwilligendienste“.

Der Diakonie-Vorstand appelliert daher eindringlich in einem persönlichen Brief an die sächsischen Bundestagsabgeordneten, sich bei den Haushalts- und Engagementpolitiker*innen ihrer jeweiligen Fraktion dafür einzusetzen, dass zumindest die aktuell zur Verfügung stehenden Mittel für Freiwilligendienste auch in den Eckwerten für die Jahre 2025 ff festzuschreiben. „Es geht hier um insgesamt 328 Millionen Euro. Nur so ist in den nächsten Jahren eine strukturelle Absicherung der Dienste möglich!“ Durch große Kraftanstrengungen aller Beteiligten habe die Finanzierung des Freiwilligenjahrgangs 2023/24 noch gesichert werden können, für den Jahrgang 2024/2025 sei dies aber schon nicht mehr gegeben. „Wir brauchen hier unbedingt Ihre Unterstützung: Das Budget der Freiwilligendienste FSJ, FÖJ und BFD muss sowohl im Haushalt 2024 wie in den Eckwerten für den Haushalt 2025ff. mindestens auf dem Stand der Vorjahre verankert werden!“

„Es ist vollkommen unverständlich, dass in einer Zeit, in der immer wieder die Rufe nach einer sozialen Dienstpflicht erschallen und Politik und Öffentlichkeit nach Lösungen suchen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, ausgerechnet diejenigen wenig Wertschätzung erfahren, die hierzu bereits einen zentralen Beitrag leisteten“, sagt Dr. Viola Vogel, Vorstand für Wirtschaft/Recht.  „Und unstrittig ist ebenso, dass gerade derzeit für junge Menschen ein Programm des Gemeinsinns und der pädagogischen Begleitung ungeheuer wichtig ist, um mit den pandemiebedingten Verletzungen fertig zu werden. Hier leisten die Freiwilligendienste bereits einen wertvollen Beitrag“, so Vogel abschließend.

Weitere Informationen: Helen Wohlfahrt, Referentin für Freiwilligendienste, Tel.: 0351/8315-137.