Pressemitteilungen vom 07.11.2024

Sozial-Kürzungen höhlen gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter aus

Streichung freiwilliger Leistungen darf nicht Schule machen

Die Diakonie Sachsen blickt mit großer Sorge auf die umfassenden Kürzungspläne in der Landeshauptstadt Dresden. Betroffen sind neben Kultur und anderen Bereichen besonders auch freiwillige Leistungen in der sozialen Arbeit wie z. B. Beratungsstellen und Projekte für Geflüchtete, Familien oder Seniorinnen und Senioren. Drastische Kürzungen sehen die Vorschläge der Stadtverwaltung in der Jugendhilfe vor, wo 8,7 Millionen Euro gespart werden sollen. Angesichts des hohen finanziellen Drucks, unter dem Städte und Landkreise stehen, befürchtet die Diakonie Sachsen auch andernorts die massive Streichung von freiwilligen Leistungen. Dietrich Bauer, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Sachsen, erklärt: „Die Zeiten sind herausfordernd und für viele Menschen mit großen Unsicherheiten behaftet. Die Träger der sozialen Arbeit sind tagtäglich stark gefordert. Auch für uns als Diakonie bleibt es ein wichtiges Ziel, Nächstenliebe eine Stimme zu geben und für die Menschen da zu sein, die in unseren Einrichtungen Unterstützung suchen. Ein besonderes Anliegen ist uns die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, wo die geplanten Kürzungen ein absolut falsches Signal sind.“
Sollten Städte und Kommunen ihre freiwilligen Leistungen herunterfahren oder streichen, sieht der diakonische Wohlfahrtsverband den sozialen Frieden massiv in Gefahr. „Uns ist bewusst, dass aufgrund der schwierigen Finanzlage Handlungsspielräume enger werden. Aus unserer Sicht ist es unerlässlich, das System sozialer Leistungen auch auf die seit Jahren von allen Seiten geforderte Entbürokratisierung zu überprüfen. Wir sehen hier ein hohes Einsparpotenzial“, betont der Vorstandsvorsitzende.
Kathleen Jevlasch, Referentin für Kinder- und Jugendhilfe der Diakonie Sachsen, ergänzt: „Das Handlungsfeld der Kinder- und Jugendarbeit ist sehr bedeutsam für die Gesellschaft, doch ohne finanzielle Unterstützung wird es zukünftig schwierig ein, effektive und zielführende Kinder- und Jugendarbeit zu betreiben. Es sollte der Politik ein Anliegen sein, jungen Menschen einen guten Start in das gesellschaftliche Leben zu ermöglichen, denn sie sind die nachkommende Generation.“
Weitere Informationen: Jan Witza, Referent sozialpolitische Kommunikation, Tel.: 0351-8315165, jan.witza@diakonie-sachsen.de