SO BUNT SIND MEINE GEBETE...
18. November 2020 ... ein diakonisches Wort zum Buß- und Bettag von Christine Rösch
So bunt sind meine Gebete: manchmal rosig, dann wieder grau, aber auch hoffnungsgrün. Gelb vor Neid war ich, schuldig geworden beim Urteilen über andere. Und dunkelrot vor Scham komme ich zu Dir, HERR. Doch mit zartem Violett hoffe ich auf Deine Gnade.
Dieses Bild habe ich vor längerer Zeit aus einer Zeitschrift herausgetrennt und es hängt nun schon viele Monate in meinem Büro an der Pinnwand.
Ich weiß, dass vieles anders werden müsste. Nicht nur beim Beten. Ich stehe zur Notwendigkeit des Buß- und Bettages. Weil sich auch in diesem Jahr etwas „Nötiges wenden muss“. 1995 wurde der Buß- und Bettag in Deutschland, mit Ausnahme des Bundeslandes Sachsen, von der Bundesregierung als regulärer Feiertag abgeschafft.
Wir Sachsen haben ihn und dadurch eine besondere Chance zur Selbstbesinnung. Wenigstens einen Tag lang innehalten und vielleicht neu ausrichten. Nicht nur persönlich. Auch als Gesellschaft. Und wir in der Diakonie mittendrin.
Die kirchlichen Texte an diesem Tag verharmlosen nichts. Sie sprechen von Gottes Enttäuschung über uns Menschen. Und davon, dass Umkehr nicht von allein kommt.
Aber sie erzählen auch von Gottes Geduld, mit der er auf unsere Einsicht wartet. Und auf die Rückkehr zum Weg der Gerechtigkeit, der Liebe und zu SEINEN Leitlinien. Ziemlich gut ist, dass Gott mir an diesem Tag extra-gern ermöglicht umzukehren.
So sieht Gott das: „Vor mir musst Du Dein verkehrtes Tun nicht rechtfertigen. Schon gar nicht verheimlichen, ich bin Dein Gott, vergiss das nicht. Dass etwas schiefgeht und dass Du Fehler machst, wird keine Schande vor mir sein. Du bist Mensch und daher auch zutiefst menschlich. In jede Richtung ist alles möglich. Aber halte nicht an den unguten Verhältnissen und an Deinem falschen Verhalten fest. Ich werde Dir helfen das loszulassen, was nicht so bleiben kann, wie es ist. Denn ich bin ein gnädiger und verändernder Gott.“
Dass es anders wird: bunter, versöhnter und leichter wünscht Ihnen / Euch Christine Rösch