KURZE STILLE ...

10. April 2020 ... ein diakonisches Wort zum Karfreitag von Christine Rösch

Ein stiller Tag beginnt heute. Nein, er wird natürlich nicht für alle still. Nicht alle haben heute frei. Noch ist der Karfreitag zwar gesetzlicher Feiertag, Gott sei Dank. Trotzdem müssen heute viele Menschen arbeiten, zum Glück tun sie es- auch mit Ängsten und übermüdet: Ärztinnen und Pfleger, Feuerwehrmänner und -frauen, ein Teil unserer diakonische Mitarbeiterschaft ist auch heute im Dienst. Sie sorgen sich und versorgen Menschen- auch für uns. Danke! Viele tun ihre Arbeit, damit wir etwas unbesorgter leben können.

Einer tut noch mehr als das. Er stirbt, damit wir leben: Jesus. Heute vor mehr als 2000 Jahren war sein Todestag. Der Jude Jesus aus Nazareth wird gefoltert und gekreuzigt. In Gottes Namen ist er vielen zu weit gegangen - für die Liebe und für die Menschen. Darum muss er sterben. Er opfert sich, damit sich niemand mehr aufopfern muss. „Damit wir alle unseren Frieden mit Gott machen können“, heißt die Botschaft des Karfreitags. Einer stirbt, damit wir leben.  

Sein Kreuz steht für Leiden und Tod - und für neues Leben. Denn Jesus wird auferstehen, zu Ostern. Aber heute ist noch Karfreitag, der höchste christliche Feiertag. Gottesdienste werden heute nicht gefeiert, an diesem stillen Tag. Bei uns in der Diakonie und in den privaten Wohnungen, da wird es mancherorts kurz mal ganz leise sein. Genau um 15:00 Uhr, zur Sterbestunde Jesu. Kein Radio, kein Reden, keine Arbeit - Minutenlang nur miteinander schweigen. Die Stille kann tröstlich sein zu Karfreitag.

Dass Sie aus der Stille Kraft für das Leiden schöpfen wünscht Ihnen Christine Rösch von der Diakonie Sachsen