(K)EINE WIRKLICHE LOCKERUNG ...

20. April 2020 ... ein diakonisches Wort zum Tag von Christine Rösch

Eigentlich sollte sich dieser Montag der leichten Lockerungen etwas lockerer anfühlen. Aber es gelingt mir nicht. Ich will nachher die Maske nicht tragen in der Straßenbahn. Möchte mein Lächeln zeigen und keine beschlagene Brille haben. Und ich will endlich die Ferienwohnung buchen, wie jedes Jahr zum Geburtstag meiner Tochter. Übrigens: noch stehen die Ostereierfarben parat. Für die versprochene nachgeholte Ostertafel mit Freunden sollten endlich die schönen weißen Dorfeier gefärbt und bemalt werden. Wir leben schließlich in der Osterzeit. Und die will gefeiert werden, wie das Leben.

Aber dann lese ich heute früh von der erkrankten Kollegin. Meine Freundin bricht ihre Chemotherapie ab und einer unserer Geschäftsführer liegt wegen Corona sogar im Krankenhaus…da betet es sich nicht mehr so locker. Also lege ich das Kreuz in die Osterschale und gebe die Jahreslosung noch dazu. Gott, hilf unserem Unglauben - jetzt besonders. Und ich bete, dass es denen bald besser geht, deren Lebensraum von weit mehr bedroht ist als von Alltagsmasken und Reisebeschränkungen.

Wenn ich etwas von den „Lockerungen“ in der Bibel weiß, dann sind es die:

„Lass Dir an meiner Gnade genügen…“ - das reicht für die Bewertung meiner Leistung! (2.Korinther 12,9)

„Jesus spricht (zu Petrus): Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. …“- warum zweifle ich dann an der oft kleinen Glaubenskraft unter uns? (Lukas.22,32)

Das Gebet eines Menschen, der sich nach Gottes Willen richtet, ist wirkungsvoll und bringt viel zustande.“- daran erinnere ich uns, wenn uns die Beständigkeit unserer Gebete zweifelhaft erscheint! (Jakobus 5,16)

Und nun kann ich es doch wieder: ernsthaft für die Erkrankten beten und zugleich in diesem Sinne ganz locker sein. Einen guten Start in diese „gelockerte“ Woche wünscht Ihre Christine Rösch