DIETRICH BONHOEFFERS 75.TODESTAG ...

9. April 2020 ... ein diakonisches Wort zum Tag von Christine Rösch

Heute ist der Gedenktag für Dietrich Bonhoeffer. Vor 75 Jahren wurde er im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Sein Name findet sich im ökumenischen Heiligenkalender.

Dietrich Bonhoeffer wird am 4. Februar 1906 als sechstes von acht Kindern in Breslau geboren. 1923 entschließt sich Bonhoeffer zum Theologiestudium – seine christliche, aber nicht sehr religiös geprägte Familie zeigt sich von seinem Studienwunsch nicht gerade begeistert. Bis 1927 studiert er evangelische Theologie in Tübingen, Rom und Berlin. Er promoviert. Er ist oft im Ausland: New York berührt ihn besonders.

Bonhoeffer lernt dort die Gottesdienste der schwarzen Gemeinden in Harlem kennen, ihre Musik, die Spirituals. Am meisten beeindruckt ihn aber der leidenschaftliche Stil des Predigens. Er sieht die wirtschaftliche Not und Verelendung und erkennt, dass die Kirche hier ganz praktisch den Schwächeren hilft. Und dass sie sich für die Gleichberechtigung der afroamerikanischen Bevölkerung einsetzt.
Später wird er sagen, dass er in den Vereinigten Staaten zum Christ geworden sei, zuvor sei er nur Theologe gewesen. Dietrich Bonhoeffer fordert die Kirche in Deutschland auf, ihre Stimme für die Juden zu erheben. Schon kurz nach Hitlers Machtergreifung tritt er der Bekennenden Kirche bei, für die er ab 1935 das Priesterseminar leitet. Es wird bald für illegal erklärt und 1937 endgültig geschlossen. Das hält Bonhoeffer aber nicht davon ab, weiterhin zu unterrichten - und zwar heimlich.

1940 bekommt er Redeverbot und muss sich regelmäßig polizeilich melden. Er schließt sich einer Widerstandszelle an, die Attentatsversuche gegen Hitler unterstützt. Im März 1943 wird Bonhoeffer wegen "Wehrkraftzersetzung" verhaftet, am 7. Februar 1945 wird er in das KZ Buchenwald verlegt, Anfang April 1945 nach Flossenbürg.

Obwohl der Krieg längst verloren war, ordnet Hitler 1945 die Ermordung aller inhaftierten Widerstandskämpfer an. So wird Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Vorher hat er gesagt:

„Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft

geben will, wie wir sie brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.“

Dieses Wissen wird uns auch in den kommenden Wochen verbinden: Gott hilft-spätestens rechtzeitig! Ihre Christine Rösch

Meine Empfehlung: der Film “Die letzte Stufe“