ALLERHEILIGEN ...

... und an wen denken Sie? - ein diakonisches Wort zu Allerheiligen von Christine Rösch

Am 1. November ist Allerheiligen und am Tag darauf ist Allerseelen. Da werden die Gräber zurechtgemacht. Leben ist vergänglich. Wir erinnern uns an Menschen, die verstorben sind. In der römisch-katholischen Kirche wird der Heiligen gedacht. Auch bei evangelischen Christen gibt es diesen „Gedenktag der Heiligen“. Dazu zählen nicht nur die bekannten Märtyrer, sondern auch diejenigen, die nicht offiziell heiliggesprochen wurden. Kurz gesagt: Heute gedenkt man auch der Menschen, von deren Heiligkeit nur Gott weiß.

Und so gehen meine Gedanken voller Respekt 800 Jahre zurück zur Landgräfin auf die Wartburg. Die heilige Elisabeth wurde als ungarische Prinzessin mit 4 Jahren ohne ihre Familie auf die Burg über der Stadt Eisenach gebracht, weil sie dem ältesten Sohn des Landgrafen versprochen war. Später verliebte sie sich dann in ihren eigenen Mann. Sie war eine Frau, die wie kaum eine andere ihrer Zeit mit Macht umzugehen wusste und dennoch voller Barmherzigkeit war. Sie hatte Stil und war klug und opferte sich auf für die Armen. Nötig hätte sie das nicht. Sie tat es nicht ihres Amtes wegen oder gar um ihre Wohltätigkeit aufzupolieren. Aus tiefer Liebe zu den Menschen und zu Gott engagierte sie sich bis zum Ende ihrer Kraft.

Und mir fällt noch so ein Heiliger ein. Heiliggesprochen wurde dieser kleine großartige Mann nicht. Aber was er gesprochen und geschrieben hat, das war durch die Bank heilig. Viele Christen beider Konfessionen singen eines seiner Lieder: „Vertraut den neuen Wegen“. Klaus-Peter Hertzsch, der als 85-Jähriger fast vollständig erblindet starb, hatte einen heiligen Weitblick. Generationen von Theologen hat er als Professor in Jena geprägt. Balladen zu biblischen Texten gedichtet und Krippenspiele verfasst, wie es kein anderer konnte. Auch er war klug und diente bis zum letzten Atemzug seinem Gott.

Und an welche Heilige erinnern Sie sich heute dankbar?