Informationen zu den Vorträge, Workshops und Referent*innen
Sebastian Lotter
Vortrag „Gewalt verhindern – aber wie?!“ – Sebastian Lotter, ProDeMa
Um Gewalt zu verhindern, bedarf es eines fundierten Verständnisses von aggressiven Verhaltensweisen. Der Vortrag beleuchtet deshalb wodurch aggressive Verhaltensweisen ausgelöst werden, wie diese interpretiert werden und wie Mitarbeitende in der aufsuchenden Arbeit darauf reagieren können. Herr Lotter als Trainer für das Professionelle Deeskalationsmanagement (ProDeMa) stellt dies an Hand praktischer Beispiele und aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse dar.
W6 „Einführung in die deeskalierende Gesprächsführung“ – Sebastian Lotter, ProDeMa
In diesem Workshop werden kommunikative Deeskalationstechniken nach dem ProDeMa-Ansatz vorgestellt. Dabei liegt ein Fokus auf dem direkten Umgang mit hochgespannten Klienten.
Vita:
Name: Sebastian Lotter
Geburtsjahr: 1990
Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger: Ort: Sächsischen Krankenhaus Arnsdorf, Zeitraum: 2010-2013
seit 2013 Gesundheits und Krankenpfleger im Städtischen Klinikum Dresden (geschlossene Akutpsychiatrie)
2021 Fachkrankenpfleger für Allgemeinpsychiatrie
2021 Deeskalationstrainer nach ProDeMa
2024 AuPerSys Ausbildung (Personenzentrierte und systemische Gesprächsführung)
W1 – “Du kommst hier nicht rein” – grenzverletztendes Verhalten in der ambulanten Hilfe, Lutz Sievert, Produktionsschule Moritzburg
Mitarbeitende in ambulanten Arbeitsfeldern erleben immer wieder grenzverletztendes Verhalten durch Klientinnen und Klienten oder andere anwesende Personen. Der Workshop soll Impulse und auch praktische Übungen anbieten, wie ein Umgang mit dem gezeigten Verhalten aussehen kann und wie solche Situationen weder die eigene noch die Gesundheit der Klientinnen und Klienten beeinträchtigt.
Vita:
Heilerziehungspfleger, Sozialarbeiter, DOKI®-Praxisanleiter mit vielen Jahren Erfahrung in der Arbeit mit stark grenzüberschreitenden Menschen, Betriebsleiter der Produktionsschule Moritzburg gGmbH
W2 – Aufmerksamkeit – Aushalten – Andere Sichtweisen anerkennen – Die 3 A’s der Gewaltprävention und Deeskalation, Frank Dernbach, Simone L. Weinsheim DRK Reinhessen-Nahe (Helfer sind Tabu)
Gewalteskalation ist ein dynamischer Prozess, der zunächst auf emotionaler Ebene entsteht bevor sie physisch wird. Dementsprechend beginnt die Prävention auch nicht mit der Verteidigung von körperlichen Angriffen, sondern mit einer neutralen, nicht provozierenden, aufmerksamen Grundhaltung die sowohl non-verbal als auch verbal zum Ausdruck kommt.
In diesem Workshop werden wir praktische Grundlagen und Strategien vermitteln, die dabei helfen aufmerksam zu sein, kritische Situationen richtig einzuschätzen, auszuhalten und die Bedürfnisse des Gegenübers zu erkennen bzw. anzuerkennen und sich dahingehend zu positionieren.
Vita:
Simone L. Weinsheimer arbeitet hauptberuflich als Organisations- und Personalentwicklerin im Bereich der stationären Langzeitpflege. Als zertifizierte Mediatorin mit dem Schwerpunkt Mediation in Gruppen und Teams arbeitet sie hauptsächlich in Profit als auch Non-Profit Unternehmen und bedient in diesem Zusammenhang auch den Bereich der Bedürfnisorientierten Teamentwicklung bzw. des Team Ressource Management. Sie ist außerdem seit 17 Jahren als Notfallsanitäterin bei der DRK Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH angestellt und hat 2017 die Ausbildung zur Gewaltpräventions- und Deeskalationstrainerin absolviert.
Frank Dernbach arbeitet als stellv. Leiter Rettungsdienst in der DRK Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH und ist seit 25 Jahren im Bereich Rettungsdienst, seit 15 Jahren in Führungsposition, tätig. Durch ständig zunehmende Gewalterfahrungen der Kollegen im Rettungsdienst ist ihm das Thema Gewalt und „was trage ich dazu bei“ wichtig, deshalb hat er 2017 die Ausbildung zum Gewaltpräventions- und Deeskalationstrainer absolviert.
Zusammen waren Simone Weinsheimer und Frank Dernbach federführend an der Entwicklung des Lehr- und Lernkonzepts „Helfer sind tabu – Gewaltpräventions- und Deeskalationsstrategien für Einsatzkräfte von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ beteiligt. Seitdem halten sie zusammen Schulungen für diverse Berufsgruppen, die sich mit emotionaler und physischer Gewalt konfrontiert sehen.
W 3 – Bewährte Praxis – das Deeskalationskonzept der Diakonie Leipzig
Vorstellung der Maßnahmen der Diakonie Leipzig zur Einarbeitung neuer Mitarbeitender, zu präventiven Schutzmaßnahmen und der Einbettung in die Arbeitsstrukturen.
Warum, Wozu und Wie ein Deeskalationstraining?
Einbettung von Deeskalationstrainings in das Gewaltschutzkonzept für die Einrichtungen und die Arbeitsstrukturen
Was ist zu tun? (3 Pfeiler der Deeskalation)
Organisatorische Prävention (Wer ist verantwortlich?/ Einbettung in Organisation)
Strukturelle Prävention (Herausforderungen und Handlungsansätze für die Leitungsebene)
Mitarbeiter*innen (Verhaltensprävention)
Kurze Vorstellung praktischer Handlungsansätze für Mitarbeitende
Einarbeitung neuer Mitarbeitender*innen
präventive Schutzmaßnahmen
Vita: Thomas Theuring – Bereichsleiter Jugend- und Familienhilfe, Diakonie Leipzig
Dipl. Sozialpädagoge, AAT®- und Deeskalationstrainer®
W4 – Kinderschutz erkennen, beurteilen, handeln, Peggy Radtke, Kinderschutzbund LV Sachsen e.V.
Im Workshop „Kindeswohl – erkennen, beurteilen, handeln“ gehen wir den Fragen nach: Was wird unter Kindeswohl verstanden? Welche rechtlichen Grundlagen gibt es? Welche Formen der Gefährdung gibt ist und woran kann ich diese erkennen? Welcher Verfahrensablauf ist für Sie notwendig? Und: Welche Unterstützungsbedarfe gibt es und welche Netzwerke können dann helfen? Es geht darum, handlungssicherer in der Kinderschutz-Thematik zu werden.“
Vita (kurz): Peggy Radtke, Sozialpädagogin (M.A.), insoweit erfahrene Fachkraft (nach § 8a SGB VIII), systemische Beraterin (DGfB), Fachreferentin für Kinderschutz beim Kinderschutzbund Landesverband Sachsen
W5 – Gefährdungsbeurteilung bei aufsuchenden Hilfen – Wie geht das?, Dr. Nicole Stab, BGW
Vita: Dipl.-Gesundheitswirtin (FH) und Magistra Public Health
2005-2014 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe „Wissen-Denken-Handeln“ der TU Dresden 2008 Promotion („Form und Wirkung der Arbeitsorganisation in der stationären Krankenpflege“)
2014-2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Seit 2017 Mitarbeiterin der BGW, Bezirksstelle Dresden
Seit 2021 Aufsichtsperson gemäß SGB VII
W7 – Betroffenengerechte Intervention bei sexualisierter Gewalt, Beatrice Hegmann, JUH Landesgeschäftsstelle Leipzig
In diesem praxisorientierten Workshop erfahren die Teilnehmenden, was für eine gelingende betroffenengerechte Intervention nach einer Meldung von sexualisierter Gewalt wichtig ist. Die Teilnehmenden analysieren ein Fallbeispiel und erarbeiten gemeinsam Maßnahmen im Rahmen der Fallintervention. Dabei profitieren die Teilnehmenden von den Erfahrungen anderer, um die eigene berufliche Praxis besser bewältigen zu können.
Vita: Beatrice Hegmann, Pädagogin (M.A.), InsoFa, Fachkraft für Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz, Fachstelle Fürsorge der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. im Landesverband Sachsen; Leipzig
W8 – Digitale Gewalt – Wie schütze ich mich gegen Cyberstalking und -mobbing? – Prof. Dr. rer. pol. Ronny Bodach, Professur IT Sicherheit/Digitale Forensik, Hochschule Mittweida
Menschen sind zunehmend online unterwegs, auch in sozialen Medien. Dies führt dazu, dass Mitarbeitende digitaler Gewalt ausgesetzt sind, so z.B. Cyberstalking und -mobbing. Prof. Dr. Bodach gibt einen Einblick, wie sich Mitarbeitende schützen können, damit es nicht zu digitaler Gewalt kommt und was zu tun ist, wenn man dieser ausgesetzt ist.