66. Aktion von Brot für die Welt startet in Sebnitz / Im Advent werden wieder “Stollenpfennige” gesammelt
Brot für die Welt startet am 1. Advent (1. Dezember) seine 66. Spendenaktion. Sie steht in diesem Jahr nochmals unter dem Motto „Wandel säen“. Angesichts von fast 800 Millionen Hungernden mahnt das evangelische Entwicklungswerk mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung der Ressourcen an. Obwohl genügend Nahrungsmittel produziert werden, muss beinahe jeder zehnte Mensch hungern. Mehr als jedes fünfte Kind unter fünf Jahren ist unterentwickelt, weil es an ausreichend gesunder und ausgewogener Nahrung mangelt. Das Ziel der Vereinten Nationen, den Hunger bis 2030 zu beenden, rückt in immer weitere Ferne.
Brot für die Welt fordert einen Wandel im weltweiten Ernährungssystem. Dieses begünstigt vor alle die ressourcenintensive industrielle Landwirtschaft. Vielmehr muss es aber der nachhaltigen kleinbäuerlichen Landwirtschaft zugutekommen, die Millionen Familien eine Perspektive bietet. Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Sachsen, Dietrich Bauer, sagt: „Es ist unfassbar, dass weiterhin so viele Menschen hungern müssen, während woanders Überfluss herrscht. Das Motto ‚Wandel säen‘ ist daher eine starke Botschaft. Die Ernährungskrise ist keine Mengen-, sondern eine Verteilungs- und Gerechtigkeitskrise.
Dabei liegen Lösungen auf dem Tisch, wie Brot für die Welt und seine Partnerorganisationen zeigen. In vielen Projekten wird die nachhaltige, kleinbäuerliche Landwirtschaft mit ihren lokalen Wirtschaftskreisläufen gestärkt. So können sich Familien ausgewogen ernähren, höhere Einkommen erzielen und zum Beispiel das Schulgeld für die Kinder bezahlen“, sagt der Vorstandsvorsitzende, der zugleich um Spenden für die wichtige Arbeit von Brot für die Welt bittet.
Die 66. Aktion startet für die sächsische Landeskirche am 1. Dezember mit einem Gottesdienst (10 Uhr) in der Sebnitzer Stadtkirche „Peter und Paul“. Die Predigt hält der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Sachsen, Dietrich Bauer. Nach dem Gottesdienst wird zum Kirchencafé eingeladen, wo Raum zum Austausch ist. Außerdem sind in einer kleinen Ausstellung Plakate von Brot für die Welt aus sechs Jahrzehnten zu sehen.
Das Entwicklungswerk wird seit Jahrzehnten aus Sachsen zuverlässig unterstützt. 2023 gingen vom Gebiet der sächsischen Landeskirche 2,155 Millionen Euro an Privatspenden und Kirchgemeindekollekten ein. Brot für die Welt startet seine neue Spendenaktion traditionell mit Gottesdiensten am 1. Advent. Für die bundesweite Eröffnung wurde dieses Jahr Bamberg ausgewählt. Das Werk arbeitet mit mehr als 1500 Partnerorganisationen in fast 90 Ländern zusammen.
Sächsische Aktion „Stollenpfennig“ zugunsten von Brot für die Welt startet wieder
Diakonie und Landesinnungsverband Saxonia des Bäckerhandwerks Sachsen sammeln auch in diesem Jahr wieder Spenden bei der 31. Aktion „Stollenpfennig“. Sie steht seit ihrer Gründung unter dem Motto: „Wir haben Stollen, andere nicht einmal Brot“. Die Idee der Spendensammlung: Sachsenweit stellen mehrere hundert Bäckereien in der Adventszeit Sammeldosen mit dem markanten „Stollenpfennig“-Logo auf ihre Verkaufstresen. Dort können Kundinnen und Kunden das Wechselgeld vom Kauf des Stollens oder anderer Backwaren hineinstecken, um die Arbeit von Brot für die Welt zu unterstützen. Die Sammelaktion, die im vergangenen Jahr einen Erlös von rund 25.000 Euro erzielte, wird von der KD-Bank – Bank für Kirche und Diakonie unterstützt.
Offiziell wird die Aktion am kommenden Dienstag (26. November), 14.00 Uhr, in der Bäckerei von Landesobermeister Stefan Richter in Kubschütz, Bahnhofstraße 25, eröffnet. Erwartet wird dazu auch der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Sachsen, Dietrich Bauer. Zudem wird ein gebackener Stollenpfennig an eine Einrichtung der Diakonie Bautzen übergeben.