12.01.2021
„Wer kann sich FFP2-Masken leisten?“ - Bedürftige können es nicht
Diakonie Sachsen warnt vor weiterer Benachteiligung Bedürftiger
Sachsen erwägt - wie schon in Bayern beschlossen -, das Tragen von FFP2-Masken im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr ebenfalls verpflichtend einzuführen. Das hat Sozialministerin Petra Köpping (SPD) bei einer Pressekonferenz am heutigen Dienstagnachmittag mitgeteilt. Die Landesregierung habe die aktuelle Corona-Schutzverordnung schon insoweit nachgebessert, dass FFP2-Masken ab sofort in Pflegeeinrichtungen verbindlich getragen werden müssten.
„Dass FFP2-Masken ein besseren Schutz gewähren, steht außer Frage. Aber viele Menschen in Sachsen können sich die ca. 4 Euro pro Maske schlicht und einfach nicht leisten. Zumal diese Masken häufig gewechselt werden müssen, wenn sie ihren Zweck erfüllen sollen. Dürfen diese Menschen dann nicht mehr in öffentliche Verkehrsmittel oder in den Supermarkt? Und schon jetzt nicht mehr zu Besuch ins Pflegeheim?“, fragt Diakonie-Chef Dietrich Bauer.
Sollte diese umfassende Maskenpflicht kommen, fordert die Diakonie, bedürftigen und einkommensarmen Menschen wie Hartz-IV-Empfängern die Masken kostenlos zur Verfügung zu stellen oder einen finanziellen Ausgleich zu gewähren. „Alles andere wäre eine weitere Benachteiligung, die wir so nicht stehen lassen können!“