16.12.2021
Versprechen endlich eingelöst: Erhöhte Jugendpauschale ...
...stärkt Angebote der Kinder- und Jugendhilfe!
In seiner heutigen Sitzung hat der Landesjugendhilfeausschuss über die beabsichtigte Anpassung der FRL Jugendpauschale beraten und beschlossen, diese zur weiteren Befassung und damit verbundenen zügigen Anpassung an das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt zurückgegeben.
„Gerade Kinder und Jugendlich haben sehr unter der Pandemie gelitten – und leiden nach wie vor. Ihnen fehlten über einen langen Zeitraum Freizeit- und Treffmöglichkeiten. Die Einsamkeit, das sich ungestörte Treffen mit Freunden waren und sind immer noch ein großes Problem. Deshalb ist es ein positives Signal, dass die Koalition jetzt – wie im Koalitionsvertrag des Freistaates Sachsen zugesichert – die Jugendpauschale nach vorangegangenen Kürzungen von 12,40 € auf 14,50 € pro jungem Menschen anhebt. Es zeigt, dass der Politik die Jugend nicht egal ist! Angebote der Kinder- und Jugendhilfe müssen vielfältig, lebensweltnah und gut erreichbar sein!“ Dietrich Bauer, Chef der Diakonie Sachsen, begrüßt daher die mit der Erhöhung der Pauschale verbundene Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit sehr.
„Hier ist jeder Euro mehr als gut angelegt. Mit den niedrigschwelligen und offenen Angeboten in den Freizeit- und Jugendtreffs ist eine sehr große Zahl von Kindern und Jugendlichen zu erreichen und sie können so auf ihrem teilweise durch Armut und Benachteiligung sehr erschwerten Weg in die Selbstständigkeit mit Bildungs- und Beteiligungsangeboten gefördert und begleitet werden“, sagt Kathleen Jevlasch, zuständige Referentin bei der Diakonie Sachsen. Offene Kinder- und Jugendarbeit, aber auch die Angebote der Familienbildung grenzen sich von verbandlichen oder schulischen Formen von Kinder- und Jugendarbeit dadurch ab, dass ihre äußerst unterschiedlichen Angebote ohne Mitgliedschaft oder andere Vorbedingungen von Kindern, Jugendlichen und Familien in der Freizeit und für Beratung genutzt werden können. Sie ist gemeinwohl- und nicht profitorientiert.
In den Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit wird den Kindern und Jugendlichen Raum und Zeit geboten, Entwicklungsaufgaben ohne Druck zu bewältigen. „Hier können sie ihre Persönlichkeit entwickeln und Kompetenzen erwerben, die gerade für eine funktionierende Demokratie unerlässlich sind. Sie müssen sich beteiligen, erleben, dass sie selbstwirksam Prozesse mitgestalten können. Das heißt konkret: Ressourcen vor Defizite stellen, Selbstwert aufbauen, Identifikation mit der Gesellschaft schaffen, integrieren und Gesundheitsförderung betreiben. Damit leistet die offene Kinder- und Jugendarbeit einen wesentlichen Anteil daran, bildungs- und sozialbenachteiligte Bevölkerungsgruppen nicht noch weiter auszugrenzen“, ist Jevlasch überzeugt.
Auch dass der präventive Kinderschutz und Frühe Hilfen weiter gestärkt werden, sieht die Diakonie sehr positiv. „Die Belastung von Familien ist durch die Corona-Pandemie extrem gestiegen und junge Eltern brauchen Unterstützung und Ansprechpartner vor Ort.“Das kann z.B. mit einem Ausbau der aufsuchenden Hilfen ermöglicht werden“, so Jevlasch abschließend.