06.04.2020
Soziale Angebote müssen durch die Krise kommen!
„Das von der Bundesregierung beschlossene Sozialschutzpaket ist eine gute Grundlage, muss aber um weitere Leistungen durch das Land und die Kommunen ergänzt werden, weil sonst viele wichtige soziale Angebote nicht durch die Krise kommen werden!“
Dietrich Bauer, Chef der Diakonie Sachsen weist darauf hin, dass das Sozialschutzpaket zwar 75 Prozent der Einnahmeausfälle abdecken soll. Doch es sei mehr als zweifelhaft, dass dies ausreichen werde. Zu viele soziale Angebote der Kinder- und Jugendhilfe oder Hilfen für besondere Lebenslagen wie Schuldner- oder Wohnungsnotfallberatung, Bahnhofsmissionen, Tafeln, aber auch ambulante Hospizdienste, Begegnungsstätten, Familienzentren und vieles mehr seien durch das Sozialschutzpaket überhaupt nicht oder nicht ausreichend erfasst. „Gerade Beratungsstellen sind in diesen Zeiten für viele Menschen von herausragender Bedeutung und für den sozialen Zusammenhalt wichtig!“ Auch die teilweise sehr hohen Mehrkosten, die jetzt durch die notwendigen Schutzausrüstungen oder zusätzliche Hilfsmittel entstünden, seien nirgends erfasst.
Bauer fordert daher die politisch Verantwortlichen auf Landesebene und beim Kommunalen Spitzenverband sowie in den Landkreisen und Kommunen Zuständigen dringend dazu auf, konstruktiv daran mitzuarbeiten, dass alle diese so wichtigen sozialen Angebote erhalten bleiben und zu hundert Prozent weiterfinanziert werden.
„Es ist wichtig, dass nicht nur die Menschen, für die wir da sind, wohlbehalten durch die Krise kommen, sondern auch die sozialen Angebote selbst. Wenn Strukturen erst einmal weggebrochen und zerstört sind, ist es sehr schwer, sie wieder aufzubauen!“