03.02.2020

Hartz-IV-Bezieher trifft die Erhöhung von Lebensmittelpreisen besonders hart

Im Streit um faire Lebensmittelpreise sagt Dietrich Bauer, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Sachsen: „ Eine Erhöhung der Preise für Lebensmittel in Deutschland ist aus Gründen des Tierwohls, des Klimaschutzes, aber auch aus Gründen der Produktionsbedingungen für die Landwirte nur zu begrüßen. Doch dann müssen auch die Hartz-IV-Regelsätze und die Mindestlöhne steigen. Schon jetzt ist es unmöglich – beispielsweise gerade junge Heranwachsende -  mit 5 Euro am Tag gesund und ausreichend zu ernähren! Mehr sieht der Regelsatz aber nicht vor.“

Eine Erhöhung der Lebensmittelpreise wie auch der Strompreise falle bei Hartz-IV-Leistungsberechtigten und Geringverdienern wesentlich stärker ins Gewicht als bei anderen Bürgern.

Mehr als 35 Prozent ihrer Bezüge geben langzeitarbeitslose Menschen für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke aus. Bei normalen bundesdeutschen Haushalt liege dieser Anteil bei 15, höchstens 20 Prozent. Und beides,  Lebensmittel wie Strompreise, hätten sich in den vergangenen Jahren stärker verteuert, als die Regelsätze angehoben wurden. Zudem habe der Bedarf an Lebensmitteln und Getränken seit der Einführung von Hartz-IV-Leistungen von Anfang an deutlich höher gelegen als berechnet. Das starke Anwachsen der Tafeln in den vergangenen 15 Jahren sei dafür ein deutlicher Beleg.

Bauer abschließend: „Wenn jetzt darum gestritten wird, wie mit den zusätzlichen Steuermilliarden umgegangen werden soll, regt die Diakonie Sachsen an, die Regelbedarfe in der Grundsicherung endlich an den wahren Kosten auszurichten!“