08.04.2019
Vom Umgang mit Sterben, Tod und Trauer
Christlicher Hospizdienst „Lebensspur“ gewinnt innovatio-Publikumspreis
Den innovatio-Publikumspreis, der per Online-Voting ermittelt wurde, hat in diesem Jahr der Christliche Hospizdienst „Lebensspur“ des Diakoniewerkes Westsachsen mit seinem Projektunterricht "Umgang mit Sterben, Tod und Trauer" gewonnen. Das Projekt konnte sich bei der online-Publikumswahl 2019 gegen 19 Mitbewerber durchsetzen. Mit 5851 Stimmen gewann der Hospiz- und Palliativberatungsdienst 3000 Euro Preisgeld.
Die Diakonie Sachsen gratuliert sehr herzlich! Der Vorstandsvorsitzende, Dietrich Bauer, sagt: „Gerade jungen Menschen bereitet ein Trauerfall oder eine schwere Krankheitsdiagnose in der Familie oft große Schwierigkeiten, wenn sie mit ihren Gefühlen und Ängsten alleine bleiben. Über Sterben, Tod und Trauer wird mit Kindern und Jugendlichen wenig gesprochen, weil viele Erwachsene Kummer und Leid von ihnen fernhalten wollen oder selbst sehr unsicher sind. Dennoch bleibt kaum jemand von dem Verlust eines nahestehenden Menschen verschont. Deshalb ist dieses Projekt des Christlichen Hospizdienstes so wichtig!“
Ziel des Unterrichtsprojektes ist es, jungen Menschen in einem geschützten und betreuten Rahmen die Auseinandersetzung mit diesen schwierigen Themen zu ermöglichen. Jugendliche sollen dazu ermutigt werden, sich im Gespräch mit Gleichaltrigen mit diesen Themen auseinander zu setzen. An kooperierenden Schulen werden dazu Projekttage für die Jahrgangsstufen 9 und 10 durchgeführt mit intensiver Vor- und Nachbereitung.
Die verschiedenen Formen der Umsetzung, als Tagesseminar oder Projekttage, wurden im Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln entwickelt und erprobt. Die Mitarbeiterinnen des Hospizdienstes und weitere speziell geschulte Mitarbeiter*innen freuen sich darauf, an einem oder mehreren Tagen gemeinsam mit den Schüler*innen im Gespräch zu sein. Seit dem Projektstart 2015 haben sie bereits 22 Schulprojekte durchgeführt.
Die Entwicklung des Unterrichtskonzeptes wurde unterstützt vom Deutschen Hospiz- und Palliativverband e. V. und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Hintergrund: Der Sozialpreis innovatio wird in diesem Jahr zum zwölften Mal verliehen. Seit 1998 haben sich weit mehr als 1.000 Projekte um den innovatio-Sozialpreis beworben. Bewerben können sich Projekte aus Kirche, Diakonie und Caritas, die sich drängender sozialer Probleme annehmen und innovative Lösungen entwickelt haben. Schirmherren sind die Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes und der Diakonie Deutschland, Peter Neher und Ulrich Lilie. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 30.000 Euro wird durch die Versicherer im Raum der Kirchen, Bruderhilfe - Pax - Familienfürsorge, gestiftet. Gefördert wird der innovatio durch chrismon - Das evangelische Magazin und die Bank im Bistum Essen.
Die Preise werden am 24. September 2019 am Ort des Hauptpreisträgers, in Singen, verliehen. Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie unter www.sozialpreis- innovatio.de.