21.05.2019
„VOLL normal“ findet statt und wird ein Zeichen setzen!“
In Plauen findet am kommenden Samstag, 25. Mai 2019, eine Veranstaltung von Menschen mit Behinderung zeitgleich mit einer angemeldeten Kundgebung der rechtsextremen Partei „Der III. Weg“ statt. Weil ein Akteur seine Teilnahme am Fest „VOLL normal“ aus Angst abgesagt hat, war in einer epd-Meldung zu lesen, die ganze Veranstaltung der Diakonie drohe zu platzen.
„Wir lassen uns nicht beeindrucken. Das Fest wackelt nicht und niemand braucht Angst zu haben“, widerspricht Sven Pruß-Delitsch, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Auerbach, in dessen Verantwortungsbereich das Netzwerk Inklusion die Veranstaltung geplant hat. Es habe tatsächlich Bedenken weiterer Teilnehmenden gegeben. „Angesichts des Fackelmarschs vom 1. Mai ist das auch völlig nachvollziehbar. Aber wir sind auf dem Theaterplatz und die Kundgebung der Partei „Der III. Weg“ findet vor dem Landratsamt statt. Wir haben großartige Ermutigung erfahren und werden ein Zeichen setzen!“
Auch die Diakonie Sachsen unterstützt die Diakonie Auerbach: „Es ist richtig standzuhalten und das Fest, wie vorbereitet, stattfinden zu lassen. Wir freuen uns sehr über den Zuspruch, der aus dem höchsten politischen Amt dieses Landes kommt. Das ist ein schönes Signal“, sagt Diakonie-Chef Dietrich Bauer angesichts des Tweets von Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Das lassen wir uns nicht bieten. Wir stehen zusammen und schützen gerade auch unsere Mitmenschen mit Behinderungen!“ Er hatte dazu aufgerufen, am Samstag an dem Straßenfest auf dem Theaterplatz teilzunehmen.
„Wir wünschen den Menschen mit Behinderung, die das Fest organisiert und über einen langen Zeitraum ein Theaterstück einstudiert haben, viele Besucherinnen und Besucher. Dass es ein fröhliches und erfolgreiches Fest wird und sein Ziel, den Gedanken der Inklusion in allen Lebensbereichen lebendig werden zu lassen, erreicht“, so Bauer abschließend.