15.11.2019

Haus- und Straßensammlung der Diakonie Sachsen eröffnet

„Glaubst du, dass Menschen wohnungslos sein sollten? Wohnen ist Menschenrecht!“

Diesjährige Herbstsammlung vom 15. bis 24. November 2019 zugunsten der diakonischen Wohnungsnotfallhilfe                                          

Die Diakonie Sachsen wird heute mit Jörg Kachelmann in der Leipziger Fußgängerzone ihre diesjährige Herbstsammlung zugunsten der diakonischen Wohnungsnotfallhilfe eröffnet. Der „Wettermacher“ ist einer von fünf Prominenten, die Wohnungslosigkeit nicht hinnehmen wollen und die Diakonie bei ihrer Kampagne „Glaubst Du, dass Menschen wohnungslos sein sollten? Wohnen ist Menschenrecht!“ unterstützen.  Jörg Kachelmann sagt: „Es ist schwer, sich daran zu gewöhnen, dass nicht der Staat jedem Wohnungslosen helfen kann oder will. Ich bin dankbar, dass es die Diakonie Sachsen gibt und die denen hilft, die sonst keine haben.“ Er wird sich heute um 11 Uhr persönlich mit der Sammeldose in der Leipziger Innenstadt auf den Weg machen. Weitere Prominente, die sich an Orten haben fotografieren lassen, die von wohnungslosen Menschen aufgesucht werden: Der Brautmodendesigner Uwe Herrmann in einer Kleiderkammer, die Sängerin und Moderatorin der Sendung „Tierisch, Tierisch“, Uta Bresan auf einer Parkbank mit Hund, der Opernsänger und Entertainer Gunther Emmerlich als Straßenzeitungsverkäufer und die MDR-Moderatorin Anja Koebel in einer Übergangswohnung. Sie wollen damit zeigen: „Es kann jede/n treffen. Und: Wir schauen hin, ihr seid nicht allein.“

„Wir erhoffen uns mit unserer Kampagne eine hohe Aufmerksamkeit und rufen daher zeitgleich mit der Sammlung über Social Media und mit Plakaten zu Spenden auf. Wohnungslosigkeit ist keine frei gewählte Lebensform sondern häufig die schlimme Folge gesellschaftlicher Fehlentwicklungen“, sagt Diakonie Chef Dietrich Bauer.

Bundes- und sachsenweit steigt die Zahl wohnungsloser Menschen. Wer jedoch keine eigene Wohnung hat, sich täglich um eine Schlafmöglichkeit kümmern muss, um sich vor Kälte und Gefahren zu schützen, hat keinen Privatsphäre und keine Rückzugsmöglichkeit. Die Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Sachsen umfasst 39 unterschiedliche Hilfeangebote für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen wie z. B. Kontakt- und Beratungsstellen, Tagestreffs mit Selbsthilfewerkstätten, Straßensozialarbeit, Ambulant und Stationär Betreutes Wohnen und das EU-Projekt „MenschenWÜRDE – leben und wohnen“. Um diese Arbeit zu unterstützen und nachhaltig abzusichern, sammelt die Diakonie Sachsen vom 15. bis 24. November 2019 Spenden.  

Mit den gesammelten Spenden wird die diakonische Wohnungsnotfallhilfe auf drei Ebenen unterstützt: Zum einen damit, dass Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Menschen in Wohnungsnot an ihren relevanten Treffpunkten in den großen Städten Sachsens aufsuchen, sie beraten und ihnen weiterhelfen. Dieses Projekt wird zum Großteil über den Europäischen Hilfsfonds abgesichert. Die nötigen Eigenmittel kann die Diakonie aber nur mit Spenden absichern. Die Einrichtungen und Dienste der Wohnungsnotfallhilfe sind zum anderen dringend auf finanzielle Mittel angewiesen, um rasch und unbürokratisch Hilfe zu leisten. Und zum Dritten gibt es unterschiedliche Wohnprojekte für wohnungslose Menschen, die Unterstützung benötigen. 

„Wir wollen rasch und unbürokratisch Hilfe leisten. Insbesondere in den Städten ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Viele Menschen sind in schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen beschäftigt und leben an der Armutsgrenze. Auch Hartz IV-Leistungen sichern ein menschenwürdiges Leben und Wohnen nur bedingt. Manchmal ist es auch eine längere Krankheit und die damit verbundene unzureichende Versorgung, die dazu führt, dass bisherige Lebensentwürfe ins Wanken geraten. Ich danke allen, die sich für die wichtige Arbeit der diakonischen Wohnungsnotfallhilfe engagieren – sei es an der Sammelbüchse, sei es über eine Online-Spende“, so Dietrich Bauer abschließend.

Hinweis an die Redaktionen: Die Fotos finden Sie unter  

https://cloud.diakonie-sachsen.de/nextcloud/index.php/s/ZXinkFjTL5d5BFE

Fotos: Michael Herrmann/abgedreht.productions, Altenburg/Leipzig