05.12.2018

Freie Fahrt für alle Freiwilligen!

Zusagen von Bundesministerin Giffey sind ein Schritt in die richtige Richtung/Ältere BFDler nicht benachteiligen!

„Freiwillige schenken anderen Menschen ihre Zeit und ihr tatkräftiges Engagement und sie sollen ihren Dienst als eine wertvolle Zeit der Orientierung und Bildung erleben. Da wäre es eine sehr konkrete und nachhaltige Wertschätzung, ihnen für diese Zeit den öffentlichen Nahverkehr zu finanzieren oder wenigstens kostengünstigere Tickets zur Verfügung zu stellen, damit sie ihren Einsatzort ohne zusätzliche Kosten erreichen können! Und das muss für alle gelten!“ Diakonie-Chef Bauer unterstützt daher die Aktion #freiefahrtfuerfreiwillige, die die verbandlichen Zentralstellen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), Freiwilligen Sozialen Jahres (FÖJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) bereits am 5. Dezember 2017, dem Tag des Ehrenamts gestartet haben.
Auch heute melden sich bundesweit Freiwillige in den Sozialen Medien zu Wort, um auf ihre Kampagne für ein kostenloses Ticket im ÖPNV während des Freiwilligendienst aufmerksam zu machen. (facebook)

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat zwar noch rechtzeitig zum Jahrestag der Kampagne den Freiwilligen eine finanzielle Unterstützung beim Kauf einer Zeitfahrkarte im ÖPNV zugesagt und will diese ab 2019 mit pauschal 25 Euro bezuschussen. Das ist ein guter Schritt, wenngleich er für Freiwillige mit weiten Fahrtwegen über mehrere Tarifzonen hinweg die Kosten nicht einmal zur Hälfte deckt. Und: Der Zuschuss soll nur für Freiwillige bis 26 Jahren gelten. Eine finanzielle Unterstützung beim Kauf einer Zeitfahrkarte für Bundesfreiwillige über 27 Jahren ist aber genauso wichtig! Denn viele ältere BFDler leben von Sozialleistungen und hätten die Fahrtkostenübernahme besonders nötig.
Mit ihrem neuen Konzept für ein Jugendfreiwilligenjahr setzt Bundesministerin Franziska Giffey deutliche Zeichen für die Förderung und den Ausbau der Jugendfreiwilligendienste und erhöht den Etat für Freiwilligendienste im Bundeshaushalt 2019 um 65 Millionen Euro. „Damit führt Frau Giffey die Dienstjahrdebatte weg von einem Pflichtjahr hin zur Stärkung und zum Ausbau der bestehenden Freiwilligendienste. Das begrüßen wir als Diakonie“, sagt Susanne Dechandt-Wolf, zuständige Referentin für Freiwilligendienste.
Mit einer Erhöhung des Taschengeldes, der Anerkennung des Freiwilligenjahres für Ausbildungs- und Studienzeiten und der Mitfinanzierung einer Zeitfahrkarte sollen Freiwilligendienste für junge Menschen attraktiver werden.
„Als Diakonie ist es uns ein Anliegen allen Menschen einen Freiwilligendienst anbieten zu können. Daher begrüßen wir besonders die Vorschläge des BMFSFJ auch Beteiligungsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderung in den Freiwilligendiensten zu fördern, sowie Teilzeitmöglichkeiten für unter 27-jährige zu ermöglichen, die aufgrund von besonderen Lebensumständen, Behinderungen und anderen Benachteiligungen nicht in Vollzeit an einem Freiwilligendienst teilnehmen können“, so Wolf-Dechandt abschließend.